Launched at the occassion of the European Business Summit taking place in Brussels, June 9-11.
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- Von Seattle Nach Brüssel -
Wir, die Mitglieder der 'Zivilgesellschaft' aus vielen europaeischen Laendern, stimmen der Entscheidung des NGO-Treffens in Bruessel im Mai 2000 zu, den Widerstand gegen die von den Konzernen gesteuerte Globalisierung fortzusetzen, so wie er sich in den vorausgegangengenen Protesten, z.B. in Seattle manifestiert hat. Wir sind davon ueberzeugt, dass es entscheidend ist, den jetzigen Moment als Chance zu nutzen,um den Kurs zu ändern und ein alternatives, humanes, demokratisch legitimiertes und ökologisch nachhaltiges Handelssystem zu schaffen, das allen Menschen zum Vorteil gereicht.
Wir stimmen vorbehaltlos der "Bostoner Erklaerung - WTO: Shrink or Sink!" zu und wir werden uns dafür einsetzen, dass die dort formulierten Forderungen eine zentrale Rolle in der europäischen Handelspolitik spielen werden.
Wir sind zutiefst besorgt und wir fordern eine Umkehrung folgender Tatbeständ, nämlich daß:
- die Europaeische Union eine zunehmend neoliberale Agenda verfolgt, indem sie eine umfassende neue WTO-Verhandlungsrunde vorantreibt, allen Vorbehalten der Mehrheit der WTO-Mitgliedstaaten zum Trotz;
- sowohl unter Leon Brittan als auch unter Pascal Lamy (dem derzeitigen Handelskommissar d.Ü ) die Europaeische Kommission an vorderster Front stand und steht, diesen Prozess auf internationaler Ebene voranzutreiben;
- dies eine Agenda ist, die von den Transnationalen Konzernen vorangetrieben und geformt wird und zwar durch Lobbygruppen wie den Europaeischen Arbeitgeberverband UNICE und den 'Transatlantic Business Dialogue' (TABD). Dieser Prozess wird erleichtert durch das Fehlen von Transparenz und Demokratie innerhalb der europaeischen Institutionen;
- die Europaeische Kommission versucht, die 'Zivilgesellschaft' zu kontrollieren in Form von faelschlicherweise sogenannten "Dialogen". Diese von der EU- Kommission kontrollierten "Dialoge" dienen allein dazu, bessere Bedingungen fuer eine neue Verhandlungsrunde auszuloten, und haben nichts mit einer breiten und oeffentlichen Auseinandersetzung zu tun.
- dass diese Handelspolitik intransparent ist, keiner Rechenschaft unterliegt, außerhalb demokratischer Kontrolle von EU-Buerokraten entwickelt wurde und sich als schädlich für grundlegende Menschenrechte und die Natur erwiesen hat;
- dass der öffentlich nicht zugängliche Ausschuß 133 inzwischen die Zentralinstanz für die Ausarbeitung der Europaeischen Handelspolitik ausmacht:
- dass die Europaeische Kommission im Rahmen der 'Intergovernmental Conference' (ICG) versucht, ihr bisheriges Verhandlungsmandat auszuweiten auf die Bereiche Dienstleistungen, geistige Eigentumsrechte und Investitionen.
Angesichts dieser Situation betrachten wir die EU-Institutionen nicht als Partner sondern als Zielscheibe (für Kritik und Widerstand d. Ü). Wir werden uns auf allen erdenklichen Ebenen bemuehen, eine Umkehr dieses neoliberalen Kurses zu erreichen, in Richtung auf ein alternatives Wirtschaftssystem, welches die Grundrechte von Mensch und Natur schuetzt.
Brüssel, 7. Juni 2000
Folgende Organisationen sind Erstunterzeichner dieser BRÜSSEL-ERKLÄRUNG:
A SEED Europe (Europe)
AIB-LAI /Anti-Imperialist League (Belgium)
Aktionszentrum 3.Welt (Hamburg-Germany)
Association Transnationale (France)
ATTAC (France)
Bayan International (Europe)
CADTM/The Committee for the Cancellation of the Third World Debt (Belgium)
Center for Encounters and Active Non-Violence, Bad Ischl (Austria)
CIDAC (Portugal)
Cirencester Friends of the Earth (UK)
CNCD (Belgium)
Collectif Stratégies Alimentaires (Belgium)
Corporate Europe Observatory (Netherlands)
CPE (Coordination Paysanne Europeenne/European Farmers Coordination)
Droits Devant! (France)
Enhedslisten/Red Green Alliance (Denmark)
Fair Trade Centre (Belgium)
Framtiden i Våra Händer (Sweden)
Friends of the Earth England, Wales and Northern Ireland (UK)
Friends of the Earth Finland (Finland)
Friends of the Earth Slovakia (Slovakia)
Informationsgruppe Lateinamerika (Austria)
Institut pour la Rélocalisation de l'Economie (France)
International Boernesolidaritet (Denmark)
Internationalt Forum (Denmark)
Jord-og Betonarbejdernes fagforening -Kbh. (Denmark)
Le cri (France)
L'Ocelle (France)
Magasins du Monde-OXFAM (Belgium)
Medical Aid for the Third World (Belgium)
Mellemamerika Komitéen (Denmark)
Miljöforbundet/ Friends of the Earth Sweden (Sweden)
NCOS (Belgium)
Norges Naturvernforbund/Friends of the Earth Norway (Norway)
Observatoire de la Mondialisation (France)
Oekotrans (Denmark)
Oxfam-Solidarity (Belgium)
Oxfam-Wereldwinkels (Belgium)
People & Planet (UK)
PLAGE, Salzburg (Austria)
Rebel (Denmark)
Rete di Lilliput (Italy)
Roed Ungdom (Denmark)
Salzburg Forum against MAI/WTO (Austria)
SOS WTO (Denmark)
Spidsroden (Denmark)
Stop Millennium Round Campaign (Italy)
Swindon Friends of the Earth (UK)
The Network Against Corporate Rule and Neoliberal Policy (Germany)
Tinku-Danmark (Denmark)
Towards a Different Europe (Netherlands)
Transnational Institute (Netherlands)
Watford Friends of the Earth (UK)
Weltladen-Dachverband e.V. (German World Shop Association)
Working Group Against MAI and Globalisation (Turkey)
World Development Movement (UK)
World Voices (UK)
European (continental Europe not just EU!) groups wishing to endorse the statement can contact Andreas Rockstein <anro0002@stud.uni-sb.de>
Paulus Potterstraat 20 1071 DA Amsterdam Netherlands tel/fax: +31-20-612-7023 e-mail: <ceo@xs4all.nl>